Nachdem ich gestern einen Hinweis auf das veränderte Kräfteverhältnis im „War of the Web“ im ach so bösen Facebook gepostet hatte, brachte mich der Kommentar eines guten Kumpels darauf, dass sich tatsächlich immer mehr verschiebt. Offensichtlich tut sich einiges dieses Jahr im Netz und im Kampf um den mobilen Internetmarkt. Anscheinend reicht das aber google noch nicht und hat somit auch auf großer Bühne den Kampf ums Wohnzimmer und den Fernseher eröffnet. Nicht ohne sich die Unterstützung von 2 riesen Playern am Markt zu sichern. Dazu kommt die Herangehensweise von google an dieses Thema. Wo sie vor Jahren noch geschlossen und unübersichtlich agiert haben, kommen immer häufiger offene Standards und Ideen zum Einsatz. Google TV wird ebenso Open Source wie Android und Chrome es schon sind. Google vereint die Vorteile von Open Source mit der wirtschaftlichen Schlagkraft des Weltkonzerns Nummer 1. Wer ist denn eigentlich der Gegner, fragt man sich da? Der kleine angebissene Apfel und Steve Jobs, nicht geringer als ebenfalls einer der wertvollsten Konzerne der Welt. Ich für meinen Teil kann mit absoluter Sicherheit behaupten, dass noch nie ein Appleprodukt besessen habe, auch wenn ich schon immer mal mit welchen rumgespielt habe. Warum eigentlich nie? Ich war eben immer Fan von den etwas günstigeren und offeneren Systemen, auch wenn das vielleicht ein bisschen Bastelei mit sich brachte. Zumindest war dies früher so… Heute hat man ein Windows 7 in sensationeller Form (keiner spricht darüber, daher scheint es wirklich gut einfach nur zu funktionieren) und dazu die besten Möglichkeiten in der Cloud mit Hilfe von diversen Tools, u.a. auch googles eigene. Allein der Hinweis, dass ich auch mit meinem Mac das WiFi Tethering des Androidphones nutzen kann, oder die Musik aus iTunes mit Phone und TV (!) synchronisieren kann, auf einfachste Art und Weise, zeigt den Weg von google: „Wir können das alles, und wir schließen niemanden aus. Wenn Ihr (Apple) auch manch tolle Sachen könnt, so schließt Ihr ja doch Leute aus.“
Dies ist nichts anderes, als ein gewollter Kontrollverlust von google. Sie stellen die Daten, die Informationen, die sie sammeln anderen zur Verfügung. Der Konzern, der noch vor 1-2 Jahren als böseste, größte Datenkrake, die nichts anderes als die Weltherrschaft wollte, angesehen wurde, steht so langsam in einem anderen Licht da. Warum? Lustigerweise weil Facebook und Apple Sachen machen, die man eigentlich google zugetraut hätte. Daten sammeln und verkaufen, die Öffentlichkeit ausschliessen, Monopole anstreben…
Was kann man zur Zeit aus diesen Verschiebungen im Markt lernen? Die eigenen Ansichten sind und sollten immer offen für Veränderungen sein. So, wie sich ein guter alter Freund von Apple verabschiedete, als sie anfingen intel Cores einzusetzen – und er war ein riesiger Applefan – so bin ich mittlerweile ein riesen google Fan. Nicht ohne dieses ungute Gefühl, doch zu viel von mir preizugeben, dennoch mit der Entscheidung, dass ich vielleicht bald meinen fb-Account löschen könnte. Eines ist aber seit den jüngsten Entwicklungen klarer als je zuvor: Nen iPhone brauch ich so schnell nicht :)
2 Kommentare:
hast ja auch einen guten Stein ;)
Aber sehr gut geschrieben, mir gehts ähnlich wie dir. Ich mag Google, aber dieses ungute Gefühl ist immer mit an Board.
In 1-2 Jahren steht wohl der kauf eines kleinen Couch-Netbook an.... und ich könnte mir vorstellen ,dass es ein Google Chrome OS besitzt...
Mit den Daten verkaufen ist immer so eine Sache, bei Google ist es vlt nur bisher nicht aufgeflogen, wer weiß, wer weiß, daher das ungute Gefühl ;)
Hört, hört.... nett geschrieben und trifft meiner Meinung nach voll den Nerv. Nice!
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